A 87 momentan noch nicht aktuell

Nord-Ost-Umfahrung soll Zazenhausen nicht berühren

Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat im Mai 1979 beschlossen, die Kirchäcker und Hohlgrabenäcker im Stadtteil Zazenhausen im neuen Flächennutzungsplan als Wohngebiete auszuweisen. Da diese Wohngebiete jedoch von der Trasse der A 87 berührt werden, will das Regierungspräsidium Stuttgart die entsprechenden Bebauungspläne nicht genehmigen. Nach Ansicht der Stadträte Willy Motz, Dr. Fritz Wörwag und Werner Frech (alle CDU) lehnt das Regierungspräsidium eine Bebauung deshalb ab, um die Stadt Stuttgart zu zwingen, sich schneller mit der Stadt Kornwestheim über eine neue Trasse der A 87 zu einigen. Die Stadträte meinen, dass eine Erweiterung des Stadtteiles Zazenhausen dringend notwendig ist und dass die Ausweisung neuer Wohngebiete nicht auf Jahre hinausgeschoben werden darf.

Deshalb richteten sie eine Anfrage an das Bürgermeisteramt der Stadt Stuttgart, in der sie folgendes geklärt wissen wollte: Ist für den Nord-Ost-Ringverkehr die Trasse A 87 bzw. B 29 im Bereich der Landeshauptstadt notwendig? - Wurden Gespräche und Verhandlungen geführt mit dem Regierungspräsidium und der Stadt Kornwestheim über die Führung der A 87 bzw. B 29? - Ist die Verwaltung bereit, Gespräche zu führen mit dem Bürgerverein und den Vertretern der Landwirtschaft des Stadtteiles Zazenhausen über die Führung der A-87-Trasse?

Sowohl von der Nachfrage als auch von der erzielten Entlastungswirkung her erscheint als Ausbauquerschnitt allenfalls eine einbahnige Straße gerechtfertigt. Unter Beachtung dieser Randbedingung ist die Notwendigkeit eines Nord-Ost-Ringes grundsätzlich zu bejahen, wobei die Frage der Trassenführung und Netzverknüpfung noch endgültig mit dem Nachbarschaftsverband zu klären sein wird. Im Nachbarschaftsverband wurde jedoch beschlossen, die A 87 nicht im Entwurf des Flächennutzungsplanes 1990 aufzunehmen, sondern diese Straßenbaumaßnahme zurückzustellen. Eine Bedarfsprüfung soll erst im Zeitraum nach 1990 durchgeführt werden.

Zum Stand der Gespräche mit der Stadt Kornwestheim schreibt das Bürgermeisteramt: "Über die Trassenführung, einschließlich deren Netzverbindung, wurden verschiedene Gespräche mit der Stadt Kornwestheim geführt, und die Stadt Kornwestheim hat auch seit längerer Zeit ein Ingenieurbüro mit entsprechenden Untersuchungen beauftragt. Ergebnis dieser Besprechung war, eine Trassenführung zu finden, die eine Ortserweiterung von Zazenhausen nicht beeinträchtigt. Mit dem Regierungspräsidium Stuttgart werden zu dieser Frage demnächst Gespräche geführt."

Gegen Gespräche mit den Bürgerverein und den Vertretern der Landwirtschaft Zazenhausens spricht nach Ansicht des Bürgermeisteramtes nichts. Man ist bereit, solche Gespräche zu führen, sobald eine Festlegung des Trassenbereiches ist notwendig wird.

Die Frage nach der Notwendigkeit, an der Planung der A-87-Trasse festzuhalten, beantwortete das Bürgermeisteramt folgendermaßen: "Nur bei einer nach Norden verschobenen Trasse der A 87 (entsprechend der grundsätzlichen Beschlussfassung zum neuen Flächennutzungsplan) ist sicherzustellen, dass die Wohngebiete Kirchäcker und Hohlgrabenäcker nicht beeinträchtigt werden. Insoweit ist die Stadtverwaltung nach wie vor der Meinung, dass vom Grundsatz her die bisherige Planung beibehalten werden sollte."

Von la, aus der Zeitung Nordstuttgarter Rundschau, Juli 1979

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