Lärm: Lauter Wohnen

Anwohner in Zazenhausen fühlen sich gestört

(lc) - Die Zazenhäuser leiden unter der Lärmbelästigung, verursacht von den Zügen, die täglich durch den Stadtteil brausen. Die dabei im Lärmminderungsplan festgehaltenen Maßnahmen sind noch nicht alle verwirklicht. Daher wandte sich der Bürgerverein Zazenhausen kürzlich an den Gemeinderat. Nun stellte die SPD diesbezüglich einen Antrag.

Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Bürgervereins Zazenhausen wurde die Lärmaktionsplanung nochmals thematisiert. Dabei kam die unbefriedigende Situation zur Sprache. So fühlen sich zahlreiche Anwohner durch den Lärm gestört und leiden unter anderem an Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Gereiztheit. Ein Zustand, der so nicht sein müsste. Bereits im November 2003 wurde der Lärmminderungsplan für Zuffenhausen einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Für den Stadtteil wurden dabei zwei Maßnahmen gegen den Schienenverkehrslärm der Bahnstrecke Kornwestheim-Untertürkheim festgelegt: eine Schallschutzwand westlich der Bahnlinie bei Zazenhausen und eine weitere auf dem Viadukt (beidseitig). „Inzwischen ist die Schallschutzwand im Zuge der Erschließung des neuen Wohnbaugebiets ,Hohlgrabenäcker` erstellt worden. Im Bereich des Viadukts hat sich jedoch gar nichts getan", so der Bürgerverein Zazenhausen in seinem Schreiben an die jeweiligen Stuttgarter Gemeinderatsfraktionen im April diesen Jahres. Und weiter: „Selbst für das neue Wohngebiet ist die neue Lärmschutzwandlösung westlich der Schienen unbefriedigend. Da die Bahnstrecke in einem großen nach Westen hin gekrümmten Radius verläuft, ist der Schienenverkehr auf dem Viadukt auch im Neubaugebiet zu hören. Wir haben uns bei einer Begehung davon überzeugt."

Der Bürgerverein betont in seinem Brief, dass sich die Situation im alten Dorfkern sogar eher verschlechtert hat: „Durch die Wandabdeckung der Züge beim Bahndamm wird der Viaduktbereich schlagartig beschallt mit vor Ort gemessenen Spitzenwerten (bei Tag und bei Nacht) von über 81 Dezibel. Nachts und auch am Wochenende sind zeitliche Zugabstände von weniger als sechs Minuten zu ertragen und das teilweise sogar im Gegenverkehr."

Daher fragte der Bürgerverein: Was ist im Viaduktbereich seitens der Stadt unternommen worden? Sind dem Gemeinderat Vorschläge unterbreitet worden? Ist die Stadtverwaltung bei der Deutschen Bahn für diese Schallschutzmaßnahme vorstellig geworden? Inwieweit ist die Stadt bereit, sich an den Kosten einer Schallschutzwand am Viadukt oder für den Einbau von Schallschutzfenstern zu beteiligen?

Diese Fragen griffen die Sozialdemokraten in einem kürzlich gestellten Antrag nun auf. Dabei soll der Ausschuss für Umwelt und Technik berichten, wie sich die Verwaltung einen wirkungsvollen Lärmschutz für die Ortsteile Zazenhausen, Hohlgrabenäcker und Rotwegsiedlung vorstellt.

Aus "Grüne Woche", Seite Lokales vom Mittwoch, 23. Juli 2008
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