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Deutsche Bahn AG: Der Mittelungspegel als Beurteilungsgröße

Auszugsweise. Quelle: "Bahn und Schall", Deutsche Bundesbahn, information Akustik 05.3

Der Geräuschpegel des Verkehrslärms ändert sich ständig in Lautstärke und Frequenzzusammensetzung innerhalb bestimmter, für die Verkehrsarten typischer Bandbreiten. Für die Berechnung, Bewertung und Vergleichbarkeit hat man sich deswegen auf die Anwendung des "Mittelungspegels" geeinigt. Die Grenzwerte in Gesetzen und Rechtsverordnungen beziehen sich immer auf den Mittelungspegel.

Bei einer stark befahrenen Straße, auf der pausenlos Autos vorbeifahren, ist der Unterschied zwischen den Vorbeifahrpegeln und dem Mittelungspegel nicht sehr groß. In der Nähe einer Ampel sieht es schon anders aus: lautere Phasen wechseln mit weniger lauten ab. In einer ruhigen Wohnstraße treten nur einzelne unregelmäßige Fahrzeuggeräusche auf. Für den Schienenverkehr sind weitgehend gleichförmige lautere Zugvorbeifahrten mit längeren Ruhepausen dazwischen charakteristisch.

Der Mittelungspegel wird nicht arithmetisch aus den Pegelwerten und ihrer Dauer errechnet, sondern er entsteht durch die Verteilung der gesamten Schallenergie auf einen festgelegten Zeitabschnitt. Dadurch liegt der Mittelungspegel wesentlich näher an den energiereichen Vorbeifahrpegeln, als nach ihrer kurzen Zeitdauer zu erwarten wäre. Bei 3 Zügen innerhalb von 12 Minuten mit Vorbeipegeln (Spitzenwert L1) zwischen 76 dB (A) und 79 dB (A) entsteht ein Mittelungspegel von 64 dB (A), obwohl zu 97% der Zeit nur der Pegel des Hintergrundgeräusches zwischen 40 und 50 dB (A) zu hören war.

Mittelungspegel
Meßstreifen einer Messung in 25 m Abstand zur Strecke, 3 Zugvorbeifahrten: in 12 min.
Überschreitung in 3 % der Zeit, Unterschreitung in 97 % der Zeit, Mittelungspegel = 64 dB (A)

Beim Verkehrslärm entspricht der Mittelungspegel mehr dem Belästigungsempfinden als der Vorbeifahrpegel. Das wurde durch zahlreiche Untersuchungen im In- und Ausland nachgewiesen. Aus diesem Grund wird die Beurteilung der Schallauswirkung auf der Basis des Mittelungspegels den Anliegern am besten gerecht.

Siehe auch:

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