Wilde Brombeeren haben hier nichts mehr verloren

Naturschützer pflegen wertvolles Magerrasen-Biotop in Zazenhausen

Die Zeit war günstig und die Helfer des Biotoppflegeverbundes Zuffenhausen-Zazenhausen-Mühlhausen motiviert. Am Samstag trafen sich die Naturschützer von der ARGE Nord-Ost und dem Bürgerverein Zazenhausen, um eine Magerrasenwiese am Bisachgraben zu pflegen. Die wildwuchernden Brombeeren behinderten das Wachstum und die Verbreitung von "Rundem Lauch" und "Aufrechtem Ziest". Nur mit dem unerbittlichen Einsatz von Spaten und Hacke gegen die Wurzeln der wilden Brombeeren konnte Abhilfe geschaffen werden.

Die Arbeit war entsprechend mühsam, dies vor allem auch deshalb, weil wegen der steilen Hanglage keine Motorgeräte eingesetzt werden konnten. Die ca. 150 Meter lange und bis zu 10 Meter hohe Böschung kann nun wieder für wärme- und lichtliebende Pflanzen und Tiere einen wichtigen Rückzugsraum bieten. Ohne diese regelmäßige Pflege würde der Hang völlig verbuschen, und in wenigen Jahren hätte man hier dann tatsächlich nur noch die beiden Problemgewächse Brombeere und Hartriegel.

Viele Tier- und Pflanzenarten, die keinen direkten wirtschaftlichen Nutzen haben, sind heute vom Aussterben bedroht. In unserem stark genutzten Raum ist kein Platz mehr für sie. Zum Glück ist das aber nicht überall der Fall, und so gibt es in Stuttgart noch Restflächen, Biotope, in denen der Natur Vorrang vor auch anderen Nutzungen eingeräumt wird. Die Biotope im Norden von Stuttgart sollen nicht nur wie einzelne Inseln in der Landschaft liegen, sondern miteinander vernetzt werden. Horst Allgaier, Vorsitzender des Bürgervereins Kornwestheim und Mitglied im Vorstand der ARGE Nord-Ost: „Es ist gut, dass die Bürgervereine, Umweltschutzgruppen und auch die Landwirtschaft im Norden Stuttgarts bei der Biotoppflege immer mehr zusammenarbeiten. So können die Biotope sinnvoll vernetzt und weiter aufgewertet werden.“ Mitbürger, die sich aktiv bei der Biotoppflege engagieren wollen finden Informationen und Termine unter www.bv-zazenhausen.de und www.arge-nord-ost.de.

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