Bewegung im „vergessenen Dorf"

Mayer-Vorfelder in Zazenhausen - SPD fordert Verbesserungen

Im Dezember beriet der Zuffenhäuser Bezirksbeirat zuletzt über sein „Sorgenkind" Zazenhausen, das nicht selten als das „vergessene Dorf` bezeichnet wird. Vielschichtig sind die Probleme dort im Jahr der Feierlichkeiten zu „1200 Jahre Zazenhausen" nicht nur wegen der Wünsche nach Erweiterung der Grundschule und dem Bau einer Mehrzweckhalle für den im Wachstum begriffenen Stadtteil an der Peripherie der Landeshauptstadt. Bislang wurde zwischen Stadtbezirk und Verwaltung viel hin- und hergeschrieben und noch mehr geredet. Praktikable Lösungen indes sucht man freilich noch vergebens.

Werner Neuffer, Helmut Walz und Wolfgang Woern (alle SPD) erhielten jetzt von der Stadt Antwort auf eine gemeinsame Anfrage vom 13. Oktober über mögliche infrastrukturelle Verbesserungen in Zazenhausen. Inhaltlich bietet die umfangreiche Beantwortung dasselbe wie bisher: Viele Worte um wenig Neues. Die Stadträte erbaten insbesondere Auskunft über mögliche Verbesserungen im öffentlichen Personennahverkehr in den Abendstunden und am Wochenende. Die Stadt prüft jetzt die Möglichkeit, einen Anruf-/Taxiverkehr zunächst probeweise einzurichten. Verhandlungen mit der Stuttgarter Straßenbahn AG sind im Gange.

Nachforschungen bezüglich der fortlaufenden Planungen, in Sachen Grundschule (Sanierung/Erweiterung), Sportplatz TV Zazenhausen (neue Anlage), Neubau eines Feuerwehrgerätehauses sowie der Verwirklichung der Mehrzweckhalle schiebt die Stadt einen zeitlichen Riegel vor. Beurteilungen in diesen Punkten seien erst möglich, wenn die Standortprüfungen über die sogenannte „integrierte Lösung" abgeschlossen sind. Diese Lösung sieht die Errichtung von Schulneubau, Feuerwehrgerätehaus und Mehrzweckhalle an einem Standort vor. Dazu die Stadtverwaltung: „Mit Ergebnissen der nun durchzuführenden Standortprüfungen und Planungen sowie einer entsprechenden Vorlage ist im Frühjahr 1988 zu rechnen."

Wesentlich früher, nämlich bereits am kommenden Montag, können die Zazenhäuser dafür mit ministeriellem Besuch rechnen. Auf Vermittlung von Stadtrat Franz Weidmann (CDU) wird sich sein Parteifreund Kultusminister Gerhard Mayer-Vorfelder vor Ort über die Problemlage informieren. Dabei sein werden auch der Vorstand des Bürgervereins sowie Elternvertreter, die sich mit einem Brief an das Ministerium gewandt hatten.

Im neuesten Rundschreiben an seine Mitglieder vermeldet der „Förderverein Mehrzweckhalle Zazenhausen" noch eine bemerkenswerte Zahl. Inzwischen beläuft sich das Spendenaufkommen für den sehnlichst erwünschten Hallenbau auf 50 000 Mark (25.565 €).

Von nsr, aus einer Zeitung vom Januar 1988
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