Falsche Zahl in Prognose für Neckarbrücke

Behörde gibt Rechenfehler zu

Remseck/Fellbach. Bei der Verkehrsprognose zur sogenannten Andriof-Brücke bei Remseck ist laut dem Regierungspräsidium ein Rechenfehler entdeckt worden. Dessen Bedeutung wird in Remseck und Fellbach (Rems-Murr-Kreis) unterschiedlich eingeschätzt.

Ein Ingenieurbüro hat bei der Verkehrsprognose zur geplanten Neckarquerung bei Remseck einen Rechenfehler produziert. Dies teilte das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart gestern mit. Bisher sei davon ausgegangen worden, dass nach dem Bau der Querung auf der alten Straße zwischen Fellbach-Oeffingen und Remseck-Neckarrems täglich 400 Lastwagen fahren würden. Tatsächlich müsse aber mit einer Belastung von 900 Fahrzeugen am Tag gerechnet werden. Deshalb müssten die Pläne in diesem Bereich überarbeitet werden. Damit das dort liegende Vogelschutzgebiet wie erforderlich und die Stadt Remseck wie geplant entlastet werden, werde nun der Schwerlastverkehr auf 3,5 Tonnen beschränkt. Schwerere Lastwagen müssten somit zwingend die neue Neckarquerung benutzen. Ausgenommen seien Lastwagen, die ins Remsecker Gewerbegebiet Aldingen führen, sagte der RP-Sprecher Marc Frank. Die Pläne würden Anfang 2009 erneut ausgelegt. Das RP plane, das Planfeststellungsverfahren im ersten Halbjahr 2009 abzuschließen.

Dies sei ein ärgerlicher Rechenfehler, der aber an der Sachlage nichts ändere, sagte Remsecks Oberbürgermeister Karl-Heinz Schlumberger. Er rechne nun mit erneuten Protesten im Stadtteil Aldingen, in dessen Nähe die Brücke gebaut werden soll, weshalb dort der zusätzliche Schwerlastverkehr besonders deutlich zu spüren sein werde. Keineswegs komme infrage, den geplanten Standort der Brücke infrage zu stellen und eine der sogenannten Billinger-Varianten zu fordern, die weiter nördlich zwischen Aldingen und Neckarrems verlaufen würden.

Genau dies forderte gestern indes der Fellbacher Oberbürgermeister Christoph Palm. Das Argument, die bisherige Neckarbrücke bei Neckarrems werde spürbar entlastet, gelte nicht mehr, und durch ein Fahrverbot würden die zusätzlichen Lastwagen lediglich auf andere Straßen verdrängt. Darunter hätte neben Remseck-Aldingen vor allem der Waiblinger Stadtteil Hegnach zu leiden. In Hegnach würde der Schwerlastverkehr um 400 auf 2100 Fahrzeuge zunehmen. Die aktuellen Pläne lediglich zu überarbeiten, sei deshalb nicht die richtige Lösung, so Palm.

Von Lukas Jenknerr,
Kornwestheimer Zeitung vom 07.11.2008
www.kwz.de

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