Remseck ist für südliche Neckarbrücke

Abgeänderte Pläne des Regierungspräsidiums
durchlaufen die kommunalen Gremien

Remseck. Die von einer neuen Neckarbrücke in Remseck betroffenen Kommunen befassen sich zurzeit mit den abgeänderten Plänen des Regierungspräsidiums. Remseck ist für eine südliche Brücke, Kornwestheim wehrt sich dagegen.

Remseck könne zufrieden sein, sagte der Baubürgermeister Reinhard Melchior in der jüngsten Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Umwelt und Technik. Das Stuttgarter Regierungspräsidium habe bei den geänderten Plänen den Forderungskatalog aus Remseck weitgehend abgearbeitet. Der Lärmschutz für den Stadtteil Aldingen und an der Brücke selbst sei verbessert, die Höhe des Bauwerks westlich des Neckars um sechs Meter gesenkt. Zudem gebe es nur noch zwei statt ursprünglich drei Fahrspuren, und nördlich der Trasse werde ein zusätzlicher Feldweg eingeplant.

Der von Remseck favorisierte Standort sei nach wie vor südlich des Baumarktes Hornbach, und damit außerhalb des Remsecker Zentrums: "Eine derartige Konzentration von Verkehr können wir uns in unserer Mitte nicht vorstellen", sagte Melchior.

Einige Forderungen blieben allerdings bestehen: Klar müsse sein, dass die Brücke nur ein erster Schritt sei und am Ende eine Verbindung der Trasse zur B 10 und B 27 stehen müsse; die Pläne für die neue Mitte Remseck dürften nicht berührt werden, und eine Stadtbahnverbindung über Pattonville nach Ludwigsburg sollte ebenfalls möglich sein. Gleichwohl seien die Pläne insgesamt akzeptabel. Das sah die Mehrheit des Ausschusses ebenso, lediglich die SPD und die Grünen sowie der CDU-Gemeinderat Franz Schläger stimmten dagegen. Er sehe in den Plänen des Regierungspräsidiums nach wie vor den Einstieg in einen großen, letztlich vierspurigen Nordostring, sagte der Grünen-Gemeinderat Karl Burgmaier.

Auf vehemente Ablehnung stoßen die geänderten Pläne hingegen in Kornwestheim. Entgegen anderer Darstellungen sei die Querung der Einstieg in den Nordostring, heißt es in der Stellungnahme der Kornwestheimer Stadtverwaltung. Dieser Ring werde von Kornwestheim im Gegensatz zu früher wischenzeitlich abgelehnt. Die Verkehrsprobleme im Nordosten Stuttgarts müssten mit einer großräumigeren Lösung angegangen werden. Nach der ersten Anhörung sei nicht einmal versucht worden, mit Kornwestheim einen Kompromiss zu finden, sagte der Baubürgermeister Michael Köpple in der jüngsten Sitzung des Kornwestheimer Gemeinderatsausschusses für Umwelt und Technik. Köpple kündigte an, notfalls gegen die Pläne klagen zu wollen. Die Mitglieder des Ausschusses lehnten die Pläne des Regierungspräsidiums ebenfalls ab.

In Waiblingen, dass von den Plänen ebenfalls betroffen ist, wird das Thema in der kommenden Woche in einer Sondersitzung des Gemeinderates besprochen. Die Verwaltung werde vorschlagen, die Pläne zu unterstützen. Vorausgesetzt, mit der Neckarquerung komme auch eine Anbindung an die Waiblinger Westumfahrung, hieß es gestern auf Anfrage aus der Pressestelle der Waiblinger Stadtverwaltung. Die Umfahrung soll Prognosen zufolge den Verkehr im Stadtteil Hegnach um die Hälfte verringern.

Das ebenfalls betroffene Fellbach sei nicht generell gegen eine Neckarquerung, sagte der Pressesprecher der Stadt, Arnold Marhoffer. Allerdings sei man mit dem Standort südlich des Baumarktes nicht einverstanden. Eine nördlichere Variante näher an Remseck sei ein geringerer Eingriff in die Landschaft. In Fellbach befasst sich der Gemeinderat in einer Klausursitzung am 22. Februar mit den Plänen. Öffentlich wird dann am 26. Februar über das Thema debattiert.


So ähnlich könnte die neue Brücke südlich von Remseck einmal aus der Luft aussehen.
Grafik: Stadt Remseck
Von Lukas Jenkner,
Kornwestheimer Zeitung vom 14.02.2008
www.kwz.de

 [ zur Homepage ] [ Schließen ]