Bahn frei für Radfahrer und Naturfreunde

Zazenhausen. Der renaturierte fünfte Abschnitt des Feuerbachs und ein parallel verlaufender Radweg sind eingeweiht worden.

"Rad fahren macht wohl nirgendwo so viel Spaß wie am frisch renaturierten Feuerbach", sagte Michael Ilk am Donnerstag. Der Leiter der Bauabteilung Mitte/Nord des Tiefbauamtes sprach aus eigener Erfahrung. Er war extra mit dem Drahtesel nach Zazenhausen gekommen, um einen neuen, 350 Meter langen Radweg einzuweihen. Parallel dazu ist auch der fünfte Teilabschnitt des Feuerbachs renaturiert worden.

Eigentlich sind die Kassen der Stadt ja leer. Fast in jedem Bereich muss gespart werden. Ausnahme, das erklärte Michael Ilk am Donnerstag, seien die Radwege. Dort stünde sogar mehr Geld zur Verfügung als bisher. In der Tat hat das Radwegenetz seit 2007 um sechs auf 140 Kilometer zugenommen. Außerdem sind momentan 120 Einbahnstraßen zum Befahren in Gegenrichtung geöffnet. 2010 und 2011, das hatte der Gemeinderat Ende vergangenen Jahres beschlossen, sollen 1,1 Millionen Euro investiert werden, um unter anderem neue Radwege auszuweisen, die Wegweisung und Abstellanlagen zu verbessern und um Griffe an Ampeln anzubringen, an denen sich Radler festhalten können.

Das Zazenhäuser Projekt, so erklärte Ilk, sei schon lange in den Köpfen gewesen: „Es fehlte nicht an guten Ideen, sondern an Geld." Außerdem musste zuerst eine Lösung für die Kleingärten gefunden werden. Die reichten nämlich zu nahe an den Feuerbach heran und mussten erst einmal, nachdem man sich seitens der Stadt mit den Eigentümern beziehungsweise Pächtern geeinigt hatte, zurückgebaut werden. Letztendlich ist das Projekt dann etwas abgespeckt worden: 600.000 Euro hat der Bau des Radweges und die Renaturierung des fünften Abschnittes des Feuerbachs schließlich gekostet. Gearbeitet worden ist daran von September 2009 bis Februar 2010. Zuffenhausens Bezirksvorsteher Gerhard Hanus sprach bei der Einweihung von einer „wunderschönen ModeIlierung" und gab der Hoffnung Ausdruck, das der Abschnitt bald mit Leben gefüllt werde.

1999 war mit der Renaturierung des Gewässsers begonnen worden. Dank Fördergeldern aus dem EU-Programm „REURIS" (Revitalisation of Urban River Spaces) ist nach heutigem Stand die Finanzierung des sechsten Teilabschnitts gesichert. Im Bereich des alten Sportplatzes soll das Betonbett des Baches entfernt werden, stattdessen bekommt er einen naturnahen Verlauf mit flachen Ufern und wird auf das ehemalige Sportplatz-Areal verlegt. So soll ein „erlebbares Gewässer" entstehen, außerdem kann der Hochwasserschutz verbessert werden. Läuft alles nach Plan und die Fördergelder fließen pünktlich, wird der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgen.


Michael Ilk (li.) vom Tiefbauamt und Bezirksvorsteher Gerhard Hanus
haben den neuen Radweg eröffnet. Foto: Bernd Zeyer

Von Bernd Zeyer, Stuttgarter Nachrichten, "Nord-Rundschau" vom 23.03.2010
www.stuttgarter-nachrichten.de

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