Große Artenvielfalt im unteren Feuerbachtal

Wichtiges Naherholungsgebiet im Stuttgarter Norden -
Faltblatt des Regierungspräsidiums gibt's kostenlos

Zazenhausen (red). Fast ein bisschen versteckt, durch den Feuerbach tief in den Muschelkalk eingegraben, liegt das Feuerbachtal lm Norden der Landeshauptstadt zwischen den Stadtteilen Zazenhausen und Mühlhausen. Dieser vielgestaltige Abschnitt ist seit zehn Jahren als Naturschutzgebiet geschützt.

Das Gebiet umfasst die schmale Aue des Feuerbaches, reich strukturierte Hangwälder, sowie ein Lebensraummosaik aus Wiesen, Streuobstwiesen, Hecken, zwei Quellen und einem ehemaligen Steinbruch mit Tümpel. Fast alle charakteristischen Biotoptypen des Stuttgarter Raumes sind dort in guter Ausprägung und mit zahlreichen seltenen und besonders schutzbedürftigen Pflanzen- und Tierarten vertreten. Mehr als 330 Pflanzenarten, über 60 Vogelarten, Fledermäuse, Amphibien, Wildbienen, Schmetterlinge und viele mehr bewohnen das Feuerbachtal.

Im sonst ackerbaulich geprägten, waldarmen Norden Stuttgarts hat das Naturschutzgebiet auch eine besondere Bedeutung für die Naherholung. Es ist durch ein Netz von gut begehbaren Wegen erschlossen und lädt so zu einem Spaziergang, einer Radtour oder Naturbeobachtungen ein. In der Vergangenheit gab es immer wieder Begehrlichkeiten auf Flächen innerhalb des heutigen Schutzgebietes. Gleichzeitig setzten sich aber auch immer zahlreiche Bürger, Vereine und Naturschutzverbände für die Erhaltung des unteren Feuerbachtales ein. Mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet durch das Regierungspräsidium Stuttgart vor nunmehr zehn Jahren wurde diese Oase für Mensch und Natur im Ballungsraum der Landeshauptstadt gesichert und kann langfristig erhalten werden.

Radelt man im Feuerbachtal entlang des Eschbachwaldes von Mühlhausen nach Zazenhausen, so wird man ein Stück des Weges von zwei Bachläufen begleitet. Linkerhand verläuft der in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgebaute Feuerbachkanal und in den Wiesen rechts des Weges der in den Jahren 1990/91 neu angelegte Bachabschnitt. Als Ausgleichsmaßnahme für die B 312 wurde auf einer Länge von rund 800 Metern dem Feuerbach ein naturnahes Bett zurückgegeben. So entstanden wieder auetypische Lebensräume für Pflanzen und Tiere: Erdkröte, Gras- und Grünfrosch sowie der Bergmolch sind zu beobachten. Sumpfrohrsänger und Teichhuhn haben wieder geeignete Brutplätze gefunden. Um das Mosaik verschiedener Biotoptypen auch in Zukunft zu erhalten, sind gezielte Pflegemaßnahmen erforderlich. Die Landeshauptstadt - als Eigentümerin von rund 80 Prozent der Naturschutzgebietsfläche - wirkt bei der Umsetzung des vom Regierungspräsidium Stuttgart als höhere Naturschutzbehörde erstellten Pflegeplanes mit. Naturschutzverbände unterstützen die Arbeit. In einem Faltblatt des Regierungspräsidiums Stuttgart finden Interessierte eine Karte und weitere Informationen zum Naturschutzgebiet. Es ist kostenlos erhältlich an der Infothek des Rathauses Stuttgart, im Bezirksrathaus in Mühlhausen und beim Amt für Umweltschutz in der Gaisburgstraße 4 in Stuttgart.


Mehr als 330 Pflanzenarten, über 60 Vogelarten, Fledermäuse, Amphibien, Wildbienen,
Schmetterlinge und viele Tiere mehr bewohnen das Feuerbachtal. Foto: z

Stuttgarter Nachrichten vom 07.11.2006
www.stuttgarter-nachrichten.de

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